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Biographie

Ludwig Fels wird am 27. November 1946 in der fränkisch-bayerischen Kleinstadt Treuchtlingen geboren. Als „unehelicher“ (wie es damals hieß) Sohn einer Magd und Putzfrau erleben Fels und seine beiden Halbgeschwister Kindheit und Jugend in Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Von klein auf fühlt er sich von Kinofilmen und vor allem von Büchern angezogen; sie eröffnen ihm Zugang zu anderen Lebenswelten. Die Lektüre von B. Traven "Das Totenschiff" bezeichnet Fels einmal als Wendepunkt in seiner Jugend. Später prägen ihn die literarischen Texte der Beat-Generation und vor allem die Rockmusik. Neben Volksschule, abgebrochener Malerlehre und Jobs als Hilfsarbeiter schreibt er Gedichte.

1970 heiratet er und zieht mit seiner Frau Rosy nach Nürnberg und Fürth. 1973 entdeckt ihn der bekannte Lektor Klaus Roehler für den Luchterhand-Verlag, der Fels‘ erstes Buch, den Gedichtband Anläufe veröffentlicht. 1983 ziehen Ludwig und Rosy Fels nach Wien. Bis zu seinem überraschenden Tod am 11. Januar 2021 im Alter von 74 Jahren schreibt Fels Dutzende Romane und Erzählungen, Hörspiele und Bühnenstücke, die an großen deutschsprachigen Theaterbühnen aufgeführt werden. Er verfasst Rezensionen für Zeitungen und veröffentlicht Gedichtbände. Seine Arbeit wird mit zahlreichen Preisen gewürdigt.

Zeit seines Lebens pflegt Hassliebe das Verhältnis von Ludwig Fels zu seiner Geburtsstadt Treuchtlingen und generell zum südlichen Franken. Den dort in einfachsten Verhältnissen Aufgewachsenen gelingt später als einem der größten Autodidakten der neueren, deutschen Literaturgeschichte der Aufstieg zu einem gefeierten Schriftsteller. An seiner „alten“, fränkischen Heimat reibt sich der Wahl-Wiener zeitlebens. In seinen Werken finden sich zahlreiche Protagonisten und Reflexionen bezogen auf seine Heimat. Fels kommt ihr aber nicht zuletzt in seinen letzten Lebensjahren wieder näher, literarisch, aber auch menschlich. Vieles in den Werken von Ludwig Fels wurzelt in diesem Spannungsverhältnis.
"Oh, hallo all ihr Toten / Oh, hallo all ihr Songs, ihr traurigen / wegen denen ich weinte und heulte / und raste in meinem Kopf, verfolgt / von all den Gespenstern / die auf der Rückseite des Herzens starben"
Auszug aus dem Gedicht „Ich renne im Kopf“, erschienen im Gedichtband „Egal wo das Ende der Welt liegt“. Jung und Jung - Verlag, 2010.
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